Kirchensteuereinnahmen 2003 gestiegen
Aus: IBKA Rundbrief Mai 2004
Wie immer jammern die beiden großen Kirchen über Sparmaßnahmen, zu denen sie wegen dramatisch sinkender Kirchensteuern gezwungen wären. Die Tageszeitungen berichteten gerne und ausführlich über die angeblich Not leidenden Organisationen.
Die Veröffentlichung der tatsächlichen Kirchensteuerzahlen ist der Presse jedoch meist nur ein paar Zeilen wert: Nach einer ddp-Meldung vom 9.4.2004 waren die Kirchensteuer-einnahmen im Jahr 2003 nicht stark gesunken, sondern stiegen für die katholische Kirche sogar um 55,7 Mio. Euro auf 4,5 Mrd. Euro. Das ist eine Steigerung um 1,25 %.
Die evangelischen Kirchen verzeichneten einen leichten Verlust von 52 Mio. Euro (1,3 %) auf 4,13 Mrd. Euro.
Zusammengenommen sind die Kirchensteuereinnahmen also minimal um 3,7 Mio. Euro gestiegen - und das trotz eines Mitgliederrückgangs von fast einer halben Million (= 0,8 %). Verständlich, dass vor allem die katholische Kirche bei diesen Zahlen angesichts drastischer Sparmaßnahmen und Bettelbriefen an Mitgliedschaft und Staat in Erklärungsnot kommt. Der Geschäftsführer der Steuerkommission des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD), Elmar Niclas, warnte denn auch gleich davor, die Finanzzuwächse bei der katholischen Kirche zu positiv zu bewerten. Das Jahr 2003 sei eine "Momentaufnahme" gewesen und bereits "passé". Er verwies darauf, dass sich im Jahr 2004 beide Stufen der Steuerreform, die Tarifabschlüsse sowie die anhaltend schlechte Wirtschaftslage steuersenkend auswirken werden. Dafür gebe es bereits in den ersten drei Monaten deutliche Anzeichen.
Es wird also weitergejammert!