Kein Gottesbezug im EU-Verfassungsentwurf

Zur Enttäuschung des Vatikans enthält der Entwurf für die ersten 16 Kapitel der EU-Verfassung keinen Bezug zu Gott und Religion. Der Vorsitzende des EU-Konvents zur Zukunft Europas, Valéry Giscard d'Estaing, erklärte, der Verfassungsartikel über die Werte der EU sei für einen möglichen Gottesbezug nicht der richtige Platz. Dagegen sagte Außenminister Joschka Fischer Papst Johannes Paul II. zu, sich für einen Kirchenartikel in der künftigen Verfassung stark zu machen. (09.02.2003) Kommentar hierzu: Einem Staat wie dem Vatikan, der die UN-Menschenrechtsdeklaration nicht unterschrieben hat, steht es wohl kaum zu, Forderungen zu einem Gottesbezug in der EU-Verfassung zu erheben. Der ganze Vorgang wirft einmal mehr ein bezeichnendes Licht auf die Willfährigkeit deutscher Politiker gegenüber kirchlichen Ansprüchen. Der IBKA hat sich bereits 1998 in einer Presseerklärung gegen einen Gottesbezug in der EU-Verfassung ausgesprochen.