Atheisten kritisieren Leugnung des christlichen Fundamentalismus

Pressemitteilung vom 29.07.2011

Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) wendet sich scharf gegen die Aussage von Thomas Goppel (CSU), wonach es keine fundamentalistischen Christen geben könne. "Goppel zeichnet ein idealisiertes Bild des Christentums, das mit der globalen Realität wenig zu tun hat", sagte René Hartmann, Erster Vorsitzender des IBKA.

"Gewalt gegen Andersdenkende durchzieht einen Großteil der Geschichte des Christentums. Autoritäre Strukturen und eine rigide Sexualmoral, die im Widerspruch zur Selbstbestimmung des Einzelnen steht, sind auch heute noch kennzeichnend für große Teile des organisierten Christentums. Bis heute halten christliche Kirchen an einem absoluten Wahrheitsanspruch fest. Konzessionen an die moderne Gesellschaft werden immer wieder von einzelnen Würdenträgern als Anpassung an den Zeitgeist denunziert. Und in der Tat: Dort, wo sich das Christentum überwiegend aufgeklärt und tolerant präsentiert, ist es im Niedergang begriffen. Ob der Attentäter von Norwegen zu Recht als fundamentalistischer Christ bezeichnet werden kann oder nicht: Wie anderen Religionen wohnt auch dem Christentum ein Gewaltpotential inne, das nicht geleugnet oder verharmlost werden darf."

Hintergrund:

In einer Stellungnahme behauptete Thomas Goppel: "Fundamentalistische Christen gibt es nicht, kann es nicht geben"

Über den IBKA:

Im IBKA haben sich nichtreligiöse Menschen zusammengeschlossen, um die allgemeinen Menschenrechte – insbesondere die Weltanschauungsfreiheit – und die konsequente Trennung von Staat und Religion durchzusetzen. Wir treten ein für individuelle Selbstbestimmung, wollen vernunftgeleitetes Denken fördern und über die gesellschaftliche Rolle von Religion aufklären.

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Rainer Ponitka IBKA e.V., Pressesprecher
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