Irland stellt Gotteslästerung unter Strafe

Aus: IBKA Rundbrief September 2009

Das irische Parlament hat am 11. Juli mit einer Stimme Mehrheit ein Gesetz („Defamation Bill“) verabschiedet, das neben anderen Tatbeständen blasphemische Äußerungen unter Strafe stellt. Bis zu 25.000 Euro können dafür fällig werden. Weiterhin enthält das Gesetz Regelungen zur Auffindung und Beschlagnahme der beanstandeten Schriften oder Abbildungen.

Der irische Justizminister Dermot Ahern verteidigte das Gesetz mit Hinweis auf die irische Verfassung von 1937, nach der die Veröffentlichung von „gotteslästerlichem, umstürzlerischem oder unsittlichem Material“ strafbar sei.

UN-Menschenrechtsrat wird zum Kampf gegen Religionskritik missbraucht

Am 26. März 2009 verabschiedete der UN-Menschenrechtsrat auf Initiative Pakistans eine Resolution, die die "Diffamierung von Religionen" zur Menschenrechtsverletzung erklärt. Diese Resolution, die das "Recht" von Religionen, von Kritik verschont zu bleiben, zum Menschenrecht erklärt und so den Begriff der Menschenrechte auf den Kopf stellt, ist kein Einzelfall. Seit zehn Jahren versuchen islamische Staaten, die Vereinten Nationen zur Bekämpfung von Religionskritik zu instrumentalisieren.

Papst rehabilitiert Leugner des Judenmords

Mit der Rücknahme der Exkommunikation von vier ultrakonservativen Bischöfen hat sich Papst Benedikt XVI. auf den fundamentalistischen Flügel der katholischen Kirche zubewegt. Zusätzliche Brisanz erhält die Entscheidung des Vatikans dadurch, dass sich unter den Rehabilitierten ein Holocaustleugner befindet. Im Artikel Papst rehabilitiert Holocaustleugner behandelt Telepolis die Hintergründe.

Obama soll Ehrenpräsidentschaft der Boy Scouts ablehnen

Die Atheist Alliance International (AAI) hat zusammen mit anderen säkularen Organisationen Barack Obama aufgefordert, die Ehrenpräsidentschaft der Pfadfinderorganisation Boy Scouts of America nicht anzunehmen.

Die Boy Scouts stehen wegen ihrer diskriminierenden Haltung gegenüber Atheisten und Homosexuellen in der Kritik. Trotzdem werden sie vom US-Kongress finanziell unterstützt. AAI-Präsident Stuart Bechman äußerte die Hoffnung, dass eine Ablehnung der Ehrenpräsidentschaft durch den neugewählten Präsidenten die Pfadfinderorganisation dazu bringen könnte, ihre Praxis der Diskriminierung zu überdenken. (AAI-Pressemitteilung vom 15.01.2009)

(Link ergänzt am 20.01.2009)

Italien: Kritik an Kirchensubventionen

Wie Italiens Klerus dem Steuerzahler auf der Tasche liegt, beschreibt der italienische Journalist Curzio Maltese in seinem Buch "La Questua" ("Das Almosen").

Maltese kritisiert darin auch, dass der Staat die sozialen Aktivitäten der Kirche finanziert, diese aber den "moralischen Mehrwert" dafür einheimst.

Nach Maltese kostet die katholische Kirche den italienischen Steuerzahler pro Jahr etwa viereinhalb Milliarden Euro. Ein zwar ansehnlicher Betrag, aber eher wenig im Vergleich zu der zweistelligen Milliardensumme, die der deutsche Steuerzahler für die Kirchen zahlt.

Siehe auch: Leere Kirchen, volle Kassen (Deutschlandfunk)

Das Buch ist inzwischen auch als deutsche Ausgabe unter dem Titel Scheinheilige Geschäfte – die Finanzen des Vatikans erhältlich.

(Aktualisiert am 19.04.2009)

Konfessionslosenverband sieht in Treffen mit Dalai Lama falschen Akzent in der Menschenrechtsdebatte

IBKA kritisiert Rüttgers und Koch

Pressemitteilung vom 15.05.2008

Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V. (IBKA) wirft den Ministerpräsidenten von Hessen und Nordrhein-Westfalen vor, durch ihr Hofieren des Dalai Lama der Sache der Menschenrechte in China zu schaden. "Das Amt der Dalai Lama ist ein Überbleibsel aus einer feudalen Zeit, in der Religion und Politik noch nicht getrennt waren", sagte der erste Vorsitzende des IBKA, Rudolf Ladwig. "Es ist unbegreiflich, warum ausgerechnet ein 'Gottkönig' zum Garanten für Menschenrechte und bürgerliche Freiheiten stilisiert wird."