Konfessionslosenverband begrüßt neutrale Abfassung der EU-Grundrechtscharta

Pressemitteilung vom 28.09.2000

Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA e.V.), begrüßt die neutrale Abfassung der EU-Grundrechtscharta ohne religiöse Formulierungen. Der Verband, der die Rechte der Menschen vertritt, die frei von religiösen Bindungen sind, spricht sich für ein Europa aus, das Heimstatt aller Bürger sein soll, unabhängig von Weltanschauung und Religion. Der Konfessionslosenverband verwahrt sich ausdrücklich gegenüber den christdemokratischen Bestrebungen, trotz der neutralen Formulierung in der Grundrechtscharta die deutsche Übersetzung dahingehend zu manipulieren, daß das französische Wort "spirituel" in "religiös" übersetzt wird. Nur eine strikte weltanschauliche Neutralität der EU-Grundrechtscharta kann für alle Europäer konsensfähig sein.

Kohls Forderung nach Gottesbezug in einer künftigen EU-Verfassung widerspricht EU-Recht

Presseerklärung:

Gegen die Verfilzung von Staat und Kirche auf der EU-Ebene

Bundeskanzler Kohl hat sich in einem Schreiben an einen Bezirksvorsitzenden des Evangelischen Arbeitskreises der CDU für die Aufnahme eines Gottesbezugs in eine mögliche künftige Verfassung der EU ausgesprochen. Kohls Schreiben gelangte vor einigen Tagen an die Öffentlichkeit (Die Welt 30.1.98, S. 2).

Das Andere Israel

Aus: aths & bits 1/98

Seit 1983 erscheint The Other Israel, eine Zeitung der israelischen Friedensbewegung, auf deren Titelkopf zwei Fahnen, eine israelische und eine palästinensische, zusammenstehen. Wie auch der Name des Herausgebers, Israeli Council for Israeli-Palestinian Peace, besagt, engagiert sich The Other Israel für den Friedensprozeß und die Zusammenarbeit von Israelis und Palästinensern - jenseits des alltäglichen religiösen und nationalistischen Fundamentalismus auf beiden Seiten. ChefredakteurInnen sind Adam Keller und Beate Zilversmidt, mit denen der IBKA seit Jahren Kontakte pflegt.

Solidarität gegen Fanatismus

Michael Lewandowski

Ein Bericht von der Antifundamentalistischen Konferenz in Ankara, 20.-23. März 1997

Aus: MIZ 2/97

Daß religiöser Fundamentalismus, und keineswegs nur der islamischer Herkunft, einer der wesentlichen Faktoren ist, die ein friedliches Zusammenleben der Menschen verschiedener Kulturen und Überzeugungen aufs Äußerste erschweren, ist sicherlich einer der Gründe, Mitglied des IBKA zu werden. Wir in Deutschland kennen solche Probleme als Belästigung oder Schikanen durch Glockengeläut, berufliche Benachteiligung oder haarsträubende Privilegierung kirchlicher Institutionen.

Hilfe für die Lebenden, nicht nur Trost für die Sterbenden

Interview mit Mark Lindley über Religion und Atheismus in Indien

Aus: MIZ 3/97

Wann immer ihm seine Studien über Beethoven Zeit lassen, hält sich der amerikanische Musikwissenschaftler Mark Lindley in Indien auf. Mehrmals hat er bereits das Atheist Centre in Vijayawada besucht und die Arbeit Lavanams und seiner Geschwister kennengelernt. Am Rande der Mitgliederversammlung des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) Anfang Mai sprach Gunnar Schedel mit ihm über das Kastenwesen, über religiöse Konflikte auf dem Subkontinent und den Stellenwert des Atheismus in der indischen Gesellschaft.

Belgien zwischen Versäulung und Laizität

Jean-François Maréchal

Zum Verhältnis von Staat und Kirche in einem komplizierten Land

Aus: MIZ 3/96

Es gibt einen Staat Belgien, aber eigentlich keine Belgier. Denn das Gebiet des heutigen Belgiens besteht aus einer Reihe von Regionen, die nur zufällig und zwangsweise im Laufe der Geschichte zusammengebracht wurden. In diesen Gebieten gibt es keine sprachliche, kulturelle, "nationale", "religiöse" oder politische Einheitlichkeit. Die selben Wörter haben im Norden und Süden, im Osten und Westen manchmal einen anderen Klang.

Interview mit Aziz Nesin

"Ich glaube nicht an die westliche Demokratie..."

Interview mit Aziz Nesin

Aus: MIZ 2/95

Er steht gleich nach Salman Rushdie und Taslima Nasrin auf der Abschußliste der muslimischen Fundamentalisten: der türkische Schriftsteller Aziz Nesin. Seit Jahrzehnten kämpft der Satiriker in seinem Heimatland für Demokratie und Laizismus, mehrmals hat in sein Engagement bereits ins Gefängnis gebracht. In der Rushdie-Affäre bezog er klar Stellung für den verfolgten Autor, fungierte als Herausgeber der türkischen Übersetzung der "Satanischen Verse" und setzte sich für ihren Abdruck in einer Tageszeitung ein. Am Rande der Mitgliederversammlung des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) in Heidenheim hatten Rolf Heinrich und Gunnar Schedel die Gelegenheit mit ihm zu sprechen.

42. Weltkongreß der Freidenker

Roland Ebert

Aus: MIZ 2/94

Mehr als hundert TeilnehmerInnen aus ganz Europa trafen sich in Wien, um am Kongreß ,,Freidenker und das massive Anwachsen des religiösen Fundamentalismus'' teilzunehmen. Die Brisanz des Leitthemas wurde durch das Ergebnis der wenige Tage zuvor stattgefundenen Wahlen in Italien mit dem gewaltigen Rechtsruck erneut bestätigt. Der Zusammenhang zwischen Religion und Politik beschäftigte fast alle RednerInnen.