Um ihre Moralvorstellungen durchzusetzen, bedienen sich die christlichen Kirchen auch der Staatsgewalt, und auch
NichtchristInnen werden auf diese Weise kirchlich begründeten Verhaltensformen ausgeliefert. Einige der unmittelbaren Folgen
davon sind: Unterlaufen der gesetzlichen Regelungen bei Schwangerschaftsabbrüchen (Versuch einer Kriminalisierung von
MedizinerInnen, die Schwangerschaftsabbrüche durchfuhren; Diffamierung Andersdenkender als "MörderInnen"; entwürdigende
Behandlung hilfesuchender Frauen; Einrichtung möglichst nur konfessioneller Beratungsstellen; Diffamierungskampagnen gegen
überkonfessionelle Beratungseinrichtungen wie pro familia usw.), Verhinderung
von Sexualkundeunterricht in den Schulen (Freundeskreis "Maria Goretti' u. a.); Versuche, unsoziale Regelungen der
Kostenübernahme bei Schwangerschaftsabbrüchen durchzusetzen. Internationale Folgen: Die Geburtenlawine nimmt nach
exponentiellen Wachstumsgesetzen zu. Das beschleunigt den weltweiten Raubbau an natürlichen Ressourcen (Bodenschätze,
Energievorräte, Anbauflächen, Naturgebiete), der für die nachkommenden Generationen zur existentiellen Bedrohung anwachsen
wird. Dabei nehmen die Kirchen und Religionen die daraus resultierende Massenverelendung in Kauf. Bei einer verelendeten,
ungebildeten Bevölkerung lassen sich religiöse und kirchliche Hierarchien ungleich einfacher verankern als in modernen
Industriegesellschaften.