Ruhestörung ist keine Religionsfreiheit

Pressemitteilung des IBKA-Landesverbands NRW vom 25.08.2006

Für Sonntag, den 27. August 2006 kündigte die Pfarrei der katholischen Kirche St. Aposteln in Köln an, um 4:30 nachts die dort angebrachte Weltjugendtagsglocke zu läuten. Bei der 6,2 Tonnen schweren Glocke handelt es sich um die größte und lauteste der fünf Glocken der Kirche, die sich mitten in der dicht besiedelten Millionenstadt Köln befindet.

Als Begründung teilte Pfarrer Biskupek den Anwohnern in einem Briefkasteneinwurf mit, 500 jugendliche Gläubige würden vom Kölner Marienfeld, dem "Papsthügel", zum Kölner Dom pilgern und in der Nacht an der Kirche Station machen. Wieso die Pilgerreise zwingend nächtens erfolgen muss und die Pilger unbedingt eines nächtlichen Glockengeläutes bedürfen, teilte er nicht mit.

Die Rattenlinie

Die tatkräftige Hilfe kirchlicher Würdenträger ermöglichte zahlreichen Naziverbrechern nach 1945 die Flucht vor der Strafverfolgung. Der Artikel Die Rattenlinie von Lukas Mihr (s. Anhang) fasst die neuesten Forschungsergebnisse zu diesem Thema zusammen. (Aktualisiert am 20.05.2006)

Antidiskriminierungsgesetz: Weltanschauung entfällt, Religion bleibt

CDU und SPD haben sich auf Änderungen am geplanten Antidiskriminierungsgesetz geeinigt. Danach entfällt das zivilrechtliche Verbot der Benachteiligung wegen einer Weltanschauung, wohingegen gegen eine Benachteiligung wegen der Religion geklagt werden kann. Damit soll angeblich verhindert werden, dass Anhänger rechtsradikalen Gedankenguts sich das Gesetz zunutze machen.

GBS-Petition gegen die religiöse Fundierung von Bildung und Erziehung

"Nicht den Bock zum Gärtner machen!"

Der IBKA e.V. unterstützt die Petition der GBS

Anlässlich der Vorstellung des "Bündnisses für Erziehung" durch Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat die Giordano Bruno Stiftung eine Online-Petition gegen die religiöse Fundierung von Bildung und Erziehung gestartet. Der Stiftungsvorstand hält diesen Schritt für notwendig, weil in der medialen Berichterstattung über die Initiative der Familienministerin entscheidende Argumente bislang sträflichst vernachlässigt wurden. Zwar haben einige kritische Kommentare zu Recht angemerkt, dass das "Bündnis für Erziehung" von seiner ideologischen Anlage her dem Verfassungsprinzip der weltanschaulichen Neutralität des Staates widerspricht, der eigentliche Skandal dieses konservativen Vorstoßes wurde aber kaum thematisiert. Von der Leyens Erklärungen vor der Presse stellen nämlich nicht nur eine Beleidigung der aufklärerischen Vernunft dar, welche die fundamentalen Menschenrechte in einem Jahrhunderte währenden Emanzipationskampf gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen erkämpfen musste, sondern auch eine Verhöhnung der Opfer christlicher (Heim-)Erziehung.