Wahlfreiheit oder Wahlzwang? Ein Streitgespräch zum Ethik- und Religionsunterricht in Berlin

Republikanische Vesper im Haus der Demokratie + Menschenrechte:

Wahlfreiheit oder Wahlzwang?

Ein Streitgespräch zum Ethik- und Religionsunterricht in Berlin

mit
Dr. Christoph Lehmann, Vorsitzender von Pro Reli e.V. - Initiative für Religiöse und Politische Bildung

Peter Kriesel, Bundesvorsitzender des Fachverbandes Ethik e.V.

moderiert von Dr. Kirsten Wiese (Humanistische Union) Donnerstag, 24. April 2008 um 19.00 Uhr im Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin/Prenzlauer Berg

"Wir wollen Wahlfreiheit!" - unter diesem Motto will die Initiative "Pro Reli" den gemeinsamen Ethikunterricht abschaffen. Der besteht seit 2006 in Berlin als Pflichtfach für die Jahrgangsstufen 7 bis 10. Durch ein Volksbegehren will die Initiative den bekenntnisgebundenen Religions- und Weltanschauungsunterricht im Rahmen eines Wahlpflichtbereichs Ethik/Religion als ordentliches Lehrfach etablieren.

Doch führt das von "Pro Reli" geforderte Wahlpflichtmodell tatsächlich zu mehr Wahlfreiheit oder zur Einführung eines Wahlzwangs? Zur Zeit ist Religionsunterricht an öffentlichen Berliner Schulen freiwillig. Zusätzlich zum gemeinsamen Fach Ethik können die Schülerinnen und Schüler ein Angebot unterschiedlicher Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften wahrnehmen - oder es lassen. Bei einem Wahlpflichtbereich müssten sie sich zwischen konfessionellem Religions- und allgemeinbildendem Ethikunterricht entscheiden.

Findet hier eine unzulässige Vermengung von bekenntnisgebundenem und religiös-weltanschaulich neutralem Unterricht statt? Welches Modell wird der Vielfalt in Berlin besser gerecht? Was trägt eher zu einem friedlichen und toleranten Miteinander in Berlin bei - die Festigung religiöser oder weltanschaulicher Grundüberzeugungen im konfessionell getrennten Unterricht oder die gemeinsame Auseinandersetzung mit ethischen Grundlagen des Zusammenlebens? Die Republikanischen Vespern sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Humanistischen Union Berlin-Brandenburg, der Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte, der Internationalen Liga für Menschenrechte, der Zeitschrift Ossietzky und dem Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein. Zu den Vespern gibt es Brot und Wein, der Eintritt ist frei.