Die Religion in Kindergärten und Schulen

„Die kindgemäße Glaubensvermittlung geschieht auf der Grundlage der biblischen Botschaft, wie sie sich ausprägt im kirchlichen Bekenntnis und in der kirchlichen Praxis. Es wird vorausgesetzt, dass die Mitarbeiterin diese Erziehungsziele bejaht und bereit ist, sie mit zu vollziehen...“ Soweit die Präambel der „Dienstordnung für die erzieherisch tätigen Mitarbeiterinnen in den kirchlichen Kindertagesstätten der Erzdiözese Freiburg“
Und leider sind sehr viele Kindertagesstätten, besonders auch auf dem Lande, in kirchlicher Trägerschaft. Somit gilt für den überwiegenden Teil der ErzieherInnen obige Dienstordnung.

Und in den Grundschulen muss selbst da, wo die Mehrheit der Kinder konfessionslos ist (z.B. Karoline-Kaspar-Schule im Stadtteil Vauban) zwar Religionsunterricht, aber kein Ethikunterricht angeboten werden. Wie an allen staatlichen Schulen wird auch an der Karoline-Kaspar-Schule Religion als ordentliches Fach gelehrt; ein integrativer Unterricht in Lebensgestaltung, Ethik, Religions- und Weltanschauungskunde, wie er für alle Schüler angeboten werden sollte, ist nicht einmal für die Konfessionslosen vorgesehen.

In Zusammenarbeit mit der Schulleitung und den Eltern wurde inzwischen allerdings eine Philosophie-AG eingerichtet, die jedoch, da das Kultusministerium kein Geld hierfür vorsieht, für die Eltern kostenpflichtig ist. Mindestens 120 Euro im Jahr müssen Eltern zahlen, wenn sie wollen, dass sich ihr Kind in Form eines bekenntnisfreien Unterrichtes mit humanistischen Fragen und Werten auseinandersetzt.
Im Download- Bereich steht ein in hpd-online erschienener Artikel zur Karoline-Kaspar-Schule zum Download bereit.

Es gibt inzwischen an der Schule sogar eine Elterninitiative "Ethikunterricht an der Grundschule" in der gefordert wird, Ethikunterricht als Wahlpflichtfach schon in der Grundschule einzuführen. Auch wenn es nicht den Positionen des IBKA entspricht, daß Ethikunterricht als Wahlpflichtfach eingeführt wird (wir verweisen hier auf den Politischen Leitfaden des IBKA), so ist es dieser Initiative zumindest gelungen darauf aufmerksam zu machen, dass das Monopol der beiden großen christlichen Kirchen bei der Vermittlung von „Werten“ und Informationen zu religiösen und nichtreligiösen Weltanschauungen, wie es heute in den Grundschulen noch immer Alltag ist, endlich abgeschafft werden sollte.