Konfessionslosenverband gegen "Kultursteuer"

Pressemitteilung vom 18.05.2012

Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) wendet sich gegen den Vorschlag von Politikern der Grünen zur Erhebung einer "Kultursteuer".

"Dass Konfessionslose über eine sogenannte Kultursteuer zur Finanzierung der Kirchen herangezogen werden sollen, ist entschieden abzulehnen. Mit der unverhohlen ausgesprochenen Absicht, Menschen durch diese Steuer vom Kirchenaustritt abzuhalten, stellen die Urheber des Vorschlags Kircheninteressen über die Religionsfreiheit", sagte René Hartmann, Erster Vorsitzender des IBKA.

Bereits jetzt würden kirchliche Aufgaben dem Steuerzahler aufgebürdet. Als Beispiele nannte Hartmann den konfessionellen Religionsunterricht und die konfessionell gebundene Theologenausbildung an Hochschulen, die nicht aus Kirchensteuermitteln, sondern von allen Steuerzahlern finanziert werden. "Die finanzielle Verflechtung zwischen Staat und Kirchen darf nicht intensiviert, sondern muss abgebaut werden. Kirchenfinanzierung aus allgemeinen Steuermitteln ist zu beenden. Der staatliche Einzug der Kirchensteuer verstößt gegen die weltanschauliche Neutralität des Staates und ist abzuschaffen", forderte Hartmann.

Hintergrund:

In dem Diskussionspapier "Der Geist Gottes wohnt in uns" schlugen mehrere Politikerinnen und Politiker der Grünen eine Kultursteuer nach italienischem Vorbild vor.

Über den IBKA

Im IBKA haben sich nichtreligiöse Menschen zusammengeschlossen, um die allgemeinen Menschenrechte – insbesondere die Weltanschauungsfreiheit – und die konsequente Trennung von Staat und Religion durchzusetzen. Wir treten ein für individuelle Selbstbestimmung, wollen vernunftgeleitetes Denken fördern und über die gesellschaftliche Rolle von Religion aufklären.

Kontakt:

René Hartmann
IBKA, Erster Vorsitzender
Frankfurter Landstraße 7
61440 Oberursel
Tel: +49-(0)6171-581852
E-Mail: rene.hartmann@ibka.org