Staatliche Waldorfschule in Hamburg

Aus: IBKA Rundbrief Winter 2013/14

Die Waldorfschule steht bei vielen schlecht informierten Zeitgenossen als Alternative zur staatlichen Regelschule hoch im Kurs, bedient sie doch ein weitverbreitetes Bedürfnis nach „Ganzheitlichkeit“. Wer sich jedoch schon einmal mit Rudolf Steiner, Begründer der Waldorfschulen und der sog. Anthroposophie, befasst hat, dem stehen angesichts der kruden Esoterik und des hanebüchenen Unsinns, der einem aus Steiners Werken entgegenschlägt, die Haare zu Berge.

Nun sollen „waldorfpädagogische Profile“ in den Unterricht einer Ganztags-Grundschule in Hamburg-Wilhelmsburg einfließen. An Kritik fehlt es nicht: In einem offenen Brief warnten Wissenschaftler vor den pseudowissenschaftlichen und rassistischen Ideen Steiners. Doch dies hält Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) nicht davon ab, das Projekt einer staatlichen Waldorfschule voranzutreiben.

Zwar wird betont, der Versuch werde wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Doch steht zu befürchten, dass sich die Waldorfpädagogik, wenn sie einmal den Fuß in die Tür bekommen hat, weiter im staatlichen Schulwesen ausbreitet.