Ethikunterricht in Nordrhein-Westfalen: Presseerklärung des IBKA-Landesverbands

17.08.1997

Mit Beginn des neuen Schuljahres werden nunmehr auch in Nordrhein-Westfalen, zunächst im Rahmen eines Schulversuchs, nichtchristliche, z.B. atheistische Schüler zum Besuch eines "Ersatzfaches" für die christliche Unterweisung ("Religionsunterricht") gezwungen, und so das Grundrecht auf Nichtteilnahme am Religionsunterricht unterlaufen.

"Praktische Philosophie" für Religionsflüchtlinge?

Meinungsverschiedenheiten in der rot-grünen Koalition

Aus: MIZ 2/97

Nordrhein-Westfalen war bislang das letzte West-Bundesland, in dem es (außer in der Sekundarstufe II) keinen Ersatzunterricht für Schüler gab, die den Religionsunterricht nicht besuchen wollten (abgesehen von Berlin, wo religiöse Unterweisung kein ordentliches Lehrfach ist). Im August wird nun in einem landesweiten Schulversuch das Fach "Praktische Philosophie" eingeführt. Bei den nordrhein-westfälischen Grünen hat dies eine grundlegende Diskussion über den Stellenwert des Religionsunterrichtes und ein zwangsweises Ersatzfach für Abmelder ausgelöst.

Ethikunterricht in Nordrhein-Westfalen - IBKA-Landesverband zum Schulversuch

Stellungnahme des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten e.V., Landesverband Nordrhein-Westfalen

(zur Anhörung der Landtagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen in NRW am 18. 03. 1997 zum geplanten Schulversuch "Praktische Philosophie" als "Ersatz"fach für konfessionellen Religionsunterricht mit Beginn des Schuljahres 1997/98)

Neues Konkordat in Nordrhein-Westfalen - "Unterwerfung unter päpstliches Recht"

Aus: MIZ 2/84

Vorbemerkung

Am 15. Mai 1984 fand im Landtag von Nordrhein-Westfalen (im folgenden NRW) ein Ereignis statt, das als eines der finstersten kulturpolitischen Kapitel in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet werden kann: Die erste Lesung eines Konkordats zwischen dem Land NRW und dem Vatikan sowie mit drei evangelischen Regionalkirchen. Dieses Vertragswerk wirft ein bezeichnendes Licht auf den inneren Zustand der SPD, die - in NRW als Regierungspartei mit dem Brandt-Vertreter Johannes Rau an der Spitze - sich ganz besonders anstrengt, die politische Wende der Bonner Koalition noch radikaler nachzuvollziehen.