IBKA wählt neuen Vorstand

Mitgliederversammlung 2015 fand in Bad Homburg statt

Rainer Ponitka

(Overath) Am vergangenen Wochenende vom 16. Bis zum 18. Oktober fand die diesjährige Mitgliederversammlung des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) in Bad Homburg v.d.H. statt. Neben der Planung der Projekte für 2106 wurde ein neuer Vorstand gewählt.

IBKA-Vorstand_10_2015v.L.n.R.: Jan Hedrich, René Hartmann, Heike Jackler, Walter Guggemos, Gabi Bokeloh © Armin Vollstedt

Ein richtungsweisender Beschluss der Versammlung war unter anderem die Aufnahme des in der Türkei ansässigen Verbandes „Ateizm Derneği“ als korporatives Mitglied, wodurch nach der Ausrichtung zweier internationaler atheistischer Conventions in den Jahren 2012 und 2015 die Aussage der Internationalität im Namen des IBKA erneut bekräftigt wird. Der Antrag auf Austritt des IBKA aus dem Trägerverein des Humanistischen Pressedienstes wurde vertagt, um dem seit Juli des Jahres neuen Präsidium des hpd e.V. ausreichend Zeit zu geben, seine Politik zu entwickeln. Weiter wird auch in 2016 der Landesverband NRW am Karfreitag eine „Religionsfreie Zone“ in Köln ausrichten, als Kritik am aus vordemokratischen Zeiten stammenden Feiertagsgesetz und seinem Tanzverbot.

Der neugewählte Vorstand des IBKA besteht aus René Hartmann (Hessen) als Erstem Vorsitzenden, Heike Jackler (NRW) wurde im Amt der Zweiten Vorsitzenden bestätigt. Neu auf dem Stuhl des Finanzleiters ist Walter Guggemos aus Bayern; und auch unter den Beisitzern findet sich ein neuer Name. Neben Gabi Bokeloh (NRW), die mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt wurde, befindet sich nun auch Jan Hedrich aus Hessen als Beisitzer im Vorstand.

Tätigkeitsbericht des IBKA 2014

Zum Ende des Jahres 2014 zählte der IBKA 1100 Einzel- und 12 korporative Mitglieder.

Trennung von Staat und Religion

Der IBKA tritt ein für eine konsequente Trennung von Staat und Kirche/Religion. In Deutschland sind die großen Kirchen in vielerlei Hinsicht gegenüber vergleichbaren Organisationen privilegiert. Diese Privilegien kritisch zu thematisieren ist eines der Haupttätigkeitsfelder des IBKA.

Beim kirchlichen Sonderarbeitsrecht hat die vom IBKA finanzierte Kampagne GerDiA dazu beitragen können, das Thema stärker im öffentlichen Diskurs zu verankern. Das Thema wird nach dem Auslaufen der GerDiA-Kampagne unter dem Stichwort „One Law For All“ weiter betreut.

Den beträchtlichen Einfluss der Kirchen auf die Politik ist Gegenstand einer vom IBKA beauftragten Studie zum Thema „Kirchlicher Lobbyismus“. Diese wird im Laufe des Jahres 2015 veröffentlicht werden.

Die Untergliederungen (Landesverbände und AGs) haben mit öffentlichen Aktionen, Infoständen, Medieninterviews usw. auf die Anliegen des IBKA aufmerksam gemacht.

Am 21. Mai wandte sich der IBKA in einer Pressemitteilung gegen Kruzifixe in öffentlichen Gebäuden.

Am 16. Juni fand ein staatskirchenrechtliches Symposium im Landtag NRW mit Beteiligung von IBKA-Vertretern statt. Ein Bericht über das Symposium ist beim hpd verfügbar.

Ingrid Matthäus-Maier und Rainer Ponitka nahmen für den IBKA am 70. Deutschen Juristentag in Hannover teil.

Die Regionalbeauftragte für Schleswig-Holstein Tanja Großmann bezog in einer Pressemitteilung Stellung gegen den geplanten Gottesbezug in der Landesverfassung.

Kirchenfinanzierung/Kirchensteuer

Der IBKA wendet sich gegen eine Finanzierung von Kirchen und Religionsgemeinschaften aus öffentlichen Mitteln und gegen den staatlichen Einzug der Kirchensteuer.

Image-Video des IBKA Niedersachsen/Bremen

Der Landesverband Niedersachsen/Bremen stellt sich in seinem neuen Image-Video vor: Weitere Videos des Landesverbandes, wie der Rückblick des Landessprechers Hans-Jürgen Rosin auf die Arbeit der vergangenen fünf Jahre seit 2010 sowie der Vortrag Dr. Uwe Lehnerts unter dem Titel "Warum ich kein Christ sein will" finden sich auf dem IBKA Youtube Channel.

IBKA Youtube-Channel

Der IBKA Youtube-Channel ist erfolgreich angelaufen. Die neuesten Videos finden sich nun hier.

Zuletzt wurden die Aufnahmen der Convention 2012 "Die Atheistische Perspektive: national, regional, global" veröffentlicht. Hier der Trailer zur 2012er Convention, mit vielem Dank an Ricarda Hinz, die die Aufnahmen möglich machte!

IBKA informierte über Sterbehilfe, Martin Luther, Kirchenaustritt

Am Samstag, 25. Oktober 2014 war der IBKA-Landesverband Niedersachsen/ Bremen wieder in Hannover mit seinem Infostand auf der Straße. Fünf Aktive haben am Platz der Weltausstellung drei Stunden lang mit PassantInnen längere Gespräche geführt. Hauptanziehungspunkt für die Menschen war diesmal das Thema Sterbehilfe.

IBKA-Infostand in HannoverIn Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) war der Infostand mit Fotopostern von Prominenten, die die DGHS-Kampagne unterstützen und der Broschüre „Mein Ende gehört mir! – Für das Recht auf letzte Hilfe“ ausgestattet.

Alle Gespräche verliefen in großer Ernsthaftigkeit. Es waren nicht nur ältere Menschen, die das Gespräch suchten. Auch Jüngere interessierten sich für das Thema, weil – wie es eine junge Frau formulierte – durch Krankheit oder einen Unfall jede/r sich plötzlich vor dieser existenziellen Frage gestellt sehen kann: ‚Sterbehilfe – ja oder nein?‘

Niedersachsen tritt aus - Kirchenaustritt-Flyer hilft dabei

Pressemitteilung, Hannover, 15.10.2014

Flyer ''Kirchenaustritt – leicht gemacht!''Mit dem neuen Kirchenaustritt-Flyer „Kirchenaustritt – leicht gemacht!“ bietet der Landesverband Niedersachsen/Bremen des „ Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V.“ (IBKA) austrittswilligen Menschen in Niedersachsen die wichtigsten Informationen, um diesen Verwaltungsakt zu erledigen.

In vielen Gesprächen mit den Besucher/Innen der IBKA-Infostände in Hannover, Hildesheim und Braunschweig hat sich immer wieder gezeigt, dass viele von ihnen geneigt sind, aus ‚ihrer‘ Kirche auszutreten, aber nicht recht wissen, wie das zu tun ist. Das hat den IBKA-Landesverband veranlasst, diesen Flyer zu erstellen. Er beantwortet kurz und knapp das „Wo“ kann ich austreten? Wie? Wer kann austreten? Was kostet der Kirchenaustritt?

Dass der Kirchenaustritt in Niedersachsen 25,00 Euro pro Person kostet, hat bei etlichen Menschen zu Verärgerung und der Frage geführt, warum sich die Kommunen diese Verwaltungskosten nicht von den Kirchen erstatten lassen, statt die Bürger/In damit zu belasten – schließlich kostet der Austritt aus einem anderen Verein auch keine Gebühr.

Interessierte erhalten den IBKA-Kirchenaustritt-Flyer ab sofort an allen unseren Infoständen, bei unseren Veranstaltungen und natürlich auch hier zum Download:

Infostand in Braunschweig - Kirchenaustrittsflyer am Start

Hannover, 30.9.2014 – Bericht des IBKA-Landesverbandes Niedersachsen/Bremen

IBKA-Infostand in Braunschweig 2014Solche Gespräche haben wir an unseren IBKA-Infoständen in Hannover, Hildesheim und Braunschweig immer wieder erlebt: Aus der Kirche austreten – wie mache ich das und wo? Was, das kostet in Niedersachsen 25.- Euro? Warum holen die Kommunen sich die Kosten für diesen Verwaltungsakt nicht von den Kirchen zurück? Wieso soll die Bürgerin/der Bürger dafür zahlen? Wenn ich aus einem anderen Verein austrete, geht das doch auch kostenlos für mich?

Diese Erfahrungen haben uns veranlasst, das Wichtigste zum Thema Kirchenaustritt in Niedersachsen auf einem Flyer zusammenzustellen: „Kirchenaustritt leicht gemacht“.
In Braunschweig am Samstag, 27. September 2014 vor dem Schloss hat dann der IBKA-Landesverband Niedersachsen/Bremen gemeinsam mit der IBKA-Regionalgruppe Braunschweig diesen Flyer den PassantInnen angeboten.

Ankündigung: 3. IBKA-Aktion 2014 in Hannover entfällt!

Die Wetterdienste prognostizieren für das kommende Wochenende für Hannover und die Region schlechtes Wetter. Das bedeutet, dass dann vermutlich auch nur wenige PassantInnen in Hannover-Innenstadt unterwegs sein werden und vermutlich noch weniger Lust haben, sich an einem Infostand aufzuhalten.

Mit Bedauern lassen wir deshalb unsere "3.IBKA-Aktion 2014" entfallen. Der Aufwand für alle Aktiven stünde in keinem rechten Verhältnis zum Ergebnis. (05.09.2014)