29.01.09: Veranstaltung des IBKA Freiburg: „Die Bibel – Richtschnur für das 21. Jahrhundert?“

Kurzbericht des Streitgesprächs zwischen Prof. Dr. Dr. Bernhard Uhde und Dr. Franz Buggle 29.1.2009, Universität Freiburg

Kurz nach 20 Uhr waren die 90 Plätze des Hörsaals und die schnell noch herbeigeschafften Stühle belegt, so dass nach kurzer Begrüßung das Streitgespräch eröffnet werden konnte.

In seinem Eingangsstatement zitierte Dr. Buggle einige der vielen Bibelstellen, die in drastischer Weise zu Gewaltanwendung auffordern. Prof. Uhde stellt das in seiner Entgegnung keineswegs in Abrede, Zeitbedingtes der Bibel müsse entsprechend ins Heute transponiert werden, dann könne vieles auch im 21. Jahrhundert noch Sinn machen. Dies blieb auch der Grundtenor seiner Argumentation an diesem Abend. Dr. Buggle verwies dagegen beispielsweise darauf, dass die Quantität der gewaltträchtigen Bibelstellen auch in Qualität umschlagen würde. So könnten sich bibeltreue evangelikale Christen (christliche Taliban) daher darauf berufen, göttliche Befehle ausführen. Es gab allerdings auch einige Punkte der Übereinstimmung: Der Gottesbezug in EU-Verfassung ist für beide Kontrahenten überflüssig.

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung, in welcher das Publikum Gelegenheit hatte sich zu äußern und Fragen zu stellen, überwogen die bibelkritischen Beiträge. Einige Besucher aus dem christlichen Lager hatten sicher eine stärkere Verteidigung der „heiligen Schrift“ durch Prof. Uhde erwartet. Sie wurden allerdings enttäuscht, da dieser sich streng an die Fragestellung des Abends hielt, ohne auf Fragen zu Offenbarungsglaube etc. einzugehen.

Bedauerlicherweise musste die Veranstaltung pünktlich beendet werden, da der Raum bis 22 Uhr geräumt sein musste. Von den bereitgestellten IBKA-Flyern waren am Ende nicht mehr viele übrig...