IBKA-Preis „Sapio“ geht an türkischen atheistischen Verein „Ateizm Dernegi“

Preisverleihung am 3. Juni 2017 in Köln

Pressemitteilung vom 10. Februar 2017 (Overath) Der Preis „Sapio“ des Internationalen Bunds der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) wird 2017 im Rahmen eines Festaktes zum 40jährigen Bestehen des IBKA erneut an einen internationalen Preisträger verliehen: Vertreter des türkischen Verbands Ateizm Dernegi – korporatives Mitglied im IBKA – nehmen am Samstag, dem 3. Juni den Preis im Kölner Comedia-Theater entgegen.

„Tag für Tag werden in der Türkei Rechte des Einzelnen abgeschafft oder einfach ignoriert. Menschen, die ihre Grundrechte in Anspruch nehmen, werden verklagt, festgenommen und zum Opfer gemacht. Wir leben in diesem Land und wir sind aktiv in diesem Land, in dem nichts sicher ist, in dem wir nicht wissen, was in der nächsten Stunde passieren wird. Wir verteilen im Winter Suppe für Obdachlose, ohne zu wissen, was uns an der nächsten Ecke uns erwartet. Wir sind überhäuft von Klagen gegen unsere Mitglieder“, sagt Zehra Pala, die Vorsitzende des Ateizm Dernegi. Die Menschen in der Türkei seien in Angst versetzt und sie hätten zunehmend Furcht, die Hilfe des Verbandes anzunehmen, Furcht davor, dass ihr Name in einem Atemzug mit Ateizm Dernegi genannt werde. Pala weiter: „In dieser Situation einen Preis zu bekommen ist eine ungeheure Stärkung, eine große Quelle der Kraft. Dafür danken wir IBKA. „Wir sind nicht allein!“ war unser Slogan bei der Gründung unseres Vereins. Wir hätten nie geglaubt, dass wir diesen Satz eines Tages durch die Solidarität des IBKA so stark fühlen werden.“

Hintergrund:

Mit seinem Preis zeichnet der IBKA Personen und Organisationen aus, die sich in herausragender Weise verdient gemacht haben um

• Weltanschauungsfreiheit, Selbstbestimmung und Toleranz

• Trennung von Staat und Kirche

• Förderung vernunftgeleiteten Denkens

• Aufklärung über Wesen, Funktion, Strukturen und Herrschaftsansprüche von Religionen

• nichtreligiöse pädagogische, soziale und kulturelle Angebote

• humanitäre Hilfsmaßnahmen durch

Nichtreligiöse Vorhergehende Preisträger waren Shabana Rehman und Sigi Zimmerschied (2008), Oswald Kolle (2010), das Team der säkularen Buskampagne (2012) und Greg Graffin (2015).

Weiterführende Information

Über den IBKA

Im IBKA haben sich nichtreligiöse Menschen zusammengeschlossen, um die allgemeinen Menschenrechte – insbesondere die Weltanschauungsfreiheit – und die konsequente Trennung von Staat und Religion durchzusetzen. Wir treten ein für individuelle Selbstbestimmung, wollen vernunftgeleitetes Denken fördern und über die gesellschaftliche Rolle von Religion aufklären.

Ansprechpartner:

Rainer Ponitka
E-Mail: rainer.ponitkaSpamschutzBitteEntfernen@ibka.org
Druckfähiges Portrait
Web: www.ibka.org