Unterstützung für säkulare Frauen in Afghanistan

Aus: IBKA Rundbrief Dezember 2001

Bedingt durch die aktuellen Ereignisse in Afghanistan, wurde in der Offenen Mailingliste des IBKA der Wunsch ausgesprochen, die afghanische Frauenorganisation RAWA (Revolutionary Association of the Women of Afghanistan) durch Spenden zu unterstützen. Der Vorstand des IBKA schließt sich dieser Empfehlung ausdrücklich an!

RAWA wurde 1977 in Kabul als unabhängige politische Organisation afghanischer Frauen gegründet mit dem Ziel, für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. Ihr Bestreben war und ist die Einbindung afghanischer Frauen in soziale und politische Aktivitäten zur Wahrung ihrer Frauen- und Menschenrechte und ihre Beteiligung am Kampf um die Etablierung einer demokratischen und säkularen Regierung in Afghanistan.

In den Jahren der Okkupation Afghanistans durch die UdSSR beteiligte sich RAWA aktiv am Widerstand. Dadurch gerieten sie - aufgrund ihrer demokratischen, antifundamentalistischen und säkularistischen Haltung - zwischen die Fronten der sowjetischen Besatzer, deren kommunistischem Marionettenregime in Kabul und der vom pakistanischen und US-amerikanischen Geheimdienst unterstützten radikalislamistischen Widerstandsbewegungen (Mudschaheddin).

In Afghanistan selbst sowie in den afghanischen Flüchtlingslagern in Pakistan kümmern sich RAWA-Mitglieder um die unmittelbaren Notwendigkeiten von Frauen und Kindern. Sie haben Schulen, Internate und ein Krankenhaus in Quetta (Pakistan) eingerichtet. Außerdem bietet RAWA Kurse zur Krankenpflege, Literaturkurse und Berufsausbildungskurse für Frauen an.

Unter Lebensgefahr dokumentieren RAWA-Mitglieder seit fünf Jahren die Grausamkeit und Brutalität des Talibanregimes gegen die afghanische Bevölkerung. (Das Taliban-Regime ist 1996 aus den, das Land seit 1989 (Abzug der roten Armee) verwüstenden, Diadochenkämpfen der Mudschaheddin hervorgegangen - mit erheblicher finanzieller und geheimdienstlicher Unterstützung Saudi-Arabiens, Pakistans und der USA!) RAWA prangert die Situation auf ihrer Website (www.rawa.org), aber auch auf Konferenzen und Seminaren an, zu denen ihre Sprecherinnen von solidarischen Organisationen und von offiziellen Institutionen weltweit eingeladen werden.