fowid.de: Zahlen, Daten, Analysen
Das Datenarchiv zu Weltanschauungsfragen hat eröffnet
Aus: IBKA Rundbrief Dezember 2005 Das Datenportal für Journalisten, Forscher und Interessierte, als Projekt initiiert durch die Giordano Bruno Stiftung, wurde am 11. November 2005 mit einer Pressekonferenz in Berlin eröffnet. Unter www.fowid.de finden Sie umfangreiches Material aus empirischen Studien, die bislang nur wenigen Experten bekannt waren. Das Portal umfasst neben einem öffentlich zugänglichen Datenarchiv einen Informationsdienst, der die Medien und die Politik gezielt mit Informationen zum demoskopischen Hintergrund weltanschaulicher Fragestellungen versorgt. Außerdem bietet fowid einen Rechercheservice an, der es interessierten Nutzern erlaubt, Informationen und Auswertungen zu eigenen Fragestellungen zu erhalten. Bereits jetzt lohnt es sich, im Datenarchiv zu stöbern. So zeigen die Auswertungen deutlich, wie säkular Deutschland im Laufe der letzten Jahrzehnte geworden ist. Während 1960 die Religionszugehörigkeit der Eltern meist übereinstimmte – man heiratete innerhalb der Konfession –, zeigt das auf der Website abgebildete Diagramm im Jahr 2003 einen bunten vielfältigen Strauß. Die Religion ist bei der Partnersuche nicht mehr ausschlaggebend. Dass sich diese Einstellung auch auf die Kindererziehung auswirkt, ist evident. Besonders frappierend sind die Auswertungen von Heiratsanzeigen von 1953 – 1983. 1953 und 1963 ist bei der Beschreibung der Qualitäten die Religionszugehörigkeit die bei weitem am häufigsten genannte Kategorie. Doch mit der Religion im deutschen Alltag geht es steil bergab. 1983 spielt die Religion bei den Selbstbeschreibungen überhaupt keine Rolle mehr. Viel wichtiger ist den Heiratskandidaten, ob der zukünftige Partner Raucher ist.