MIZ 1/23 erschienen
Alternative Fakten, exklusives Wissen
Der Schwerpunkt des Heftes widmet sich der Frage, warum wir eine universalistische Wissenschaft verteidigen müssen. Im Editorial identifiziert Christoph Lammers Krisen als einen wichtigen Motor von Wissenschaftsfeindlichkeit. Offenbar entlastet es viele Menschen in solchen Zeiten, Autoritäten zu folgen und wissenschaftlich begründeten Zweifel an ihren Versprechungen in Zweifel zu ziehen.
Zum Schwerpunkt gibt es drei Artikel: Dittmar Graf befasst sich mit den Ursachen von Wissenschaftsskepsis, während Martin Mahner und Gunnar Schedel unterschiedliche Blicke auf das Pseudowissenschaftspotential der sog. Critical Studies werfen. Im Interview mit Natalie Grams geht es um einen Bereich, in dem die Ablehnung wissenschaftlichen Vorgehens seit je weit verbreitet ist: die Medizin.
Staat und Kirche
Auch wenn die Politik schon wieder zurückrudert, steht das Thema „Ablösung der Staatsleistungen“ noch auf der politischen Agenda. Christian Casutt legt hier eine säkulare Perspektive fest und beschreibt die „Staatsleistungen“ als „feudalen Stachel im Fleisch des säkularen Rechtsstaates“. Daneben geht es in dieser Rubrik um die Entscheidung der neuen schwarz-roten Koalition in Berlin, Religionslehre als Wahlpflichtfach einzuführen – und damit nach über 70 Jahren die Freiwilligkeit der Teilnahme am Religionsunterricht einzuschränken.
Humanismus und Atheismus
Von grundsätzlicher Art ist der Beitrag von Horst Groschopp, der erörtert, was denn eigentlich unter „säkularer Humanismus“ zu verstehen ist. Romo Runt stellt die Aktivitäten zum Atheist Day 2023 einschließlich der Liste der säkularen Gefangenen vor.
Außerdem bietet das Heft den neunten Teil der Artikelserie über die Erweiterte Evolutionäre Synthese, eine Buchbesprechung sowie die Internationale Rundschau. Und die Glosse 'Neulich… bei Königs' von Daniela Wakonigg.